orizzontale (IT)

Spin-Off

Festivalzentrum im GrazMuseum

G
Architektur / Installation / Treffpunkt
O
Graz
 

Das Festivalzentrum des diesjährigen steirischen herbst wird vom italienischen Architekturkollektiv orizzontale als retro-futuristische Raumstation inszeniert.

Tipps


Hall of Half-Life

Bright Sign

Vergeetstuk

Influences

Recycled History

Soundtracks

Video



27/09 – 18/10

Mi & Do 12.00 – 01.00, Fr & Sa 12.00 – 03.00, So & Mo 12.00 – 22.00

Festivalzentrum

Eintritt frei

 

Eröffnung

Sa 26/09, 13.30

Festivalzentrum

Eintritt frei

 

Herrn Manfreds Kalaschnikows

Sa 17/10, 23.00

Festivalzentrum

Eintritt frei

 

Mit Manfred Goger (AT) & Lahsen Lalej (AT)

 

Last Brunch

So 18/10, 12.00

Festivalzentrum

Eintritt frei


Das italienische Architekturkollektiv orizzontale greift mit seiner Adaptierung des GrazMuseums als Festivalzentrum nach den Sternen: Unter dem Titel „Spin-Off“ erschaffen sie eine retro-futuristische Raumstation – samt Kommando­zentrale und Bar. Dieser auch als Metapher zu verstehende Eingriff spiegelt das diesjährige Festivalthema „Back to the Future“ und wirft den Blick sowohl in eine ferne Zukunft als auch zurück in eine Zeit, in der der Weltraum noch als Ort unbeschränkter Möglichkeiten galt.
Die Raumfahrtbegeisterung der 1960er- und 1970er-Jahre hat zwar bislang noch zu keiner Kolonisation fremder Planeten geführt, allerdings haben NASA-Technologien das Leben auf der Erde oftmals revolutioniert – mit unzähligen Nebenprodukten und Zweitverwertungen, den sogenannten Spin-Offs: Digitalkameras, gefriergetrocknete Nahrung, Solarzellen und wasserabweisende Stoffe sind heute selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags und gleichzeitig Erbstücke des Wettlaufs zum Mond.
Die Nutzung des Museumsgebäudes für die Raum-
(station)installation von orizzontale steht symbolisch für die Neubetrachtung von Vergangenheit und Zukunft. Interaktive Displays zeigen, was einst als futuristisch galt – so kann man sich etwa an Computerspielen vergangener Dekaden versuchen oder historische Filme aus den NASA-Archiven sehen. Außerdem wird auf dem Platz vor der Dreifaltigkeitskirche eine sechs Meter hohe Rakete als temporäres Wahrzeichen in Stellung gebracht, von der begehbaren Raketenkapsel aus kann man mit der Kommandozentrale im Festivalzentrum kommunizieren. Und während im Innenhof des GrazMuseums eine Reise zu bislang unerforschten Sonnensystemen visualisiert wird, kann man im Bauch der Raumstation bei einem galaktischen Mixgetränk darüber sinnieren, was ferne Welten vielleicht noch für uns bereithalten.

Von und mit orizzontale (Jacopo Ammendola, Juan Lopez Cano, Giuseppe Grant, Margherita Manfra, Nasrin Mohiti Asli, Roberto Pantaleoni & Stefano Ragazzo)

Auftragswerk steirischer herbst
In Zusammenarbeit mit GrazMuseum
Projektsponsoren Steirischer Verband Selbstständig Wirtschaftstreibender, Industriellenvereinigung Steiermark, Gaulhofer Industrie-Holding, XAL, Synthesa & Attensam

orizzontale (IT)

Unter dem Titel „Spin-Off“ konzipiert und gestaltet das siebenköpfige italienische Architektenkollektiv orizzontale das diesjährige Festivalzentrum des steirischen herbst. 2010 in Rom gegründet, präsentierte die Gruppe, die ihr Schaffen selber als „do-it-yourself“-Architektur bezeichnet, mit „Le Orecchie di Giussano“ noch im selben Jahr ihre erste öffentliche Installation. Mehr als 30 Projekte sollten in den nächsten fünf Jahren folgen – der Fokus lag dabei stets auf der Nutzung städtischen Raumes. Anfangs noch ausschließlich in Italien tätig, gelang der Gruppe mit der Installation „Pop up device“ (2013) im Rahmen des in Barcelona stattfindenden EME3-Festivals auch erstmals der Sprung ins Ausland. Im selben Jahr wurde das Projekt „La Nef des Fous“ für den „Yes We Camp“-Bewerb in Marseille ausgewählt; im darauffolgenden das Design des mobilen Theaters „8 ½“ mit dem international gestifteten Preis des Young Architects Program („MAXXI 2014“) ausgezeichnet. Obwohl sich der kreative Fokus von orizzontale über die Jahre hinweg stets erweiterte und mittlerweile auch Happenings (z.B. „Eco Agro Cult Urbano“, 2011) und Workshops (z.B. „Red Carpet“, 2012) zum kreativen Schaffen des Kollektivs gezählt werden können, verlor die Gruppe den interaktiven Charakter ihrer Projekte nie aus den Augen.

www.orizzontale.org

Die Rauminstallation von „orizzontale“ sieht tatsächlich aus, als hätte sich ein Bühnenbildner von ca. anno 1960 eine Raumschiffkulisse von ca. 2015 vorgestellt. Also: retro-futuristisch.
Kleine Zeitung, 27/09/2015