The Loose Collective (AT)

The Music of Sound

G
Performance / Tanz
O
Graz
 

Der Film „The Sound of Music“ ist für die steirisch-internatio­nale Künstlerformation The Loose Collective Inspiration, um über nationale Identität und Zugehörigkeit zu reflektieren.

Video


Uraufführung

 

Do 08/10, 19.30 & 
Sa 10/10, 21.30

Dom im Berg
65’

18 €

 

In deutscher und englischer Sprache

Talk nach der Vorstellung am Sa 10/10


Geht es darum, die inter­nationale Wettbewerbsfähigkeit zu wahren, werden heute Agenturen damit beauftragt, ein marktfähiges Image für Land und Leute einer Nation herzustellen – das sogenannte Nation Branding pfercht diese dann in einem am Reißbrett entworfenen Identitätshabitat zusammen.
„The Sound of Music“ zählt zu den erfolgreichsten Filmen der Kinogeschichte, er und die Trapp-Familie tragen seit 50 Jahren weltweit und ungefragt zum Nation Branding für Österreich bei. Mit zahlreichen Bezügen zum österreichischen und deutschen Heimatfilm verbreitet der US-amerikanische Musicalfilm romantische Ideen über das Land, präsentiert grüne Almwiesen, die Architektur der Aristokraten und bezaubernde Kinder, die unter der Anleitung einer singenden Nonne gemeinsam musizieren. In Österreich weitgehend unbekannt, transportiert „The Sound of Music“ auf internationalen Handelsrouten ein verkitschtes, leicht wiedererkennbares Bild des Landes.
Vor diesem Hintergrund nimmt The Loose Collective postnationale Haltung an und schraubt Textsamples, Choreografien, Technicolor-Bilder, Lieder und Souvenirs zu einem vielschichtigen Patchwork-Stück zusammen. Gefangen in der tückischen Kluft zwischen Repräsentation und Selbstwahrnehmung stellt sich die grundsätzliche Frage: Was ist eine Nation überhaupt? Und warum sollen wir uns mit einer artifiziellen und willkürlich übergestülpten Identität anfreunden, wenn wir sie als peinlich oder befremdlich empfinden?

Konzept, Musik und Performance Guenther Berger, Alex Deutinger, Alexander Gottfarb, Hanna Hollmann, Thomas Kasebacher, Anna Maria Nowak, Marta Navaridas, Stephan Sperlich & Teresa Vittucci
Licht Roman Streuselberger
Ton Stefan Ehgartner
Kostüme Hanna Hollmann

Koproduktion steirischer herbst, tanzquartier Wien, Kunstverein Archipelago & Performanceinitiative 22
Mit Unterstützung durch D.ID. dance-identity Burgenland, La Briqueterie, CDC du Val-de-Marne, Bundeskanzleramt Österreich, MA 7 – Kulturabteilung der Stadt Wien, Stadt Graz Kultur & Kultur Land Steiermark
Dank an Frans Poelstra, Yosi Wanunu & Monika Klengel

steirischer herbst 
Dramaturgie Flori Gugger
Produktion Kirsten Patent
Projektleitung Theresa Adamski
Technische Leitung Karl Masten

Technische Leitung Grazer Spielstätten Kurt Schulz

The Loose Collective (AT)

Das 2009 gegründete The Loose Collective ist eine in Österreich ansässige Gruppe internationaler Performancekünstler, Musiker und Choreografen, die gemeinsam demokratisch strukturierte Tanz- und Musikperformances entwickeln. Mit dem Musical „Here Comes the Crook“ präsentierte das Kollektiv im Jahr 2011 seine erste Bühnenproduktion, die unter anderem im Rahmen der Dance Week Zagreb und der Tanzwerkstadt Europa in München aufgeführt wurde. 2013 wurde das neunköpfige Team für das ebenfalls international aufgeführte „The Old Testament According to the Loose Collective“ sowohl mit dem Jury- als auch dem Publikumspreis der BestOFFStyria ausgezeichnet. Die Folgeproduktion „The Game Game“ wurde 2014 am Tanzquartier Wien uraufgeführt. Mit der Uraufführung von „The Music of Sound“ ist das Kollektiv erstmals beim steirischen herbst zu sehen.

www.theloosecollective.at

Zu viele Köche verderben die Kunst? Nicht bei The Loose Collective, wenn auch in den heißen Vorbereitungsphasen ihrer Produktionen zahlreiche Ideen in den Topf geworfen werden. Für das neueste Projekt „The Music of Sound“ (2015), angelehnt an das 1060er-Jahre-Musical, stet jetzt schon einiges zur Verhandlung: von „Kuhglockentechno“ über „Modellbausüchte“ bis hin zudem „Alpenbausatz aus dem 3D-Drucker mit Liedern zum Mitsingen!“. Und wenn das nach totaler Überforderung und Zu-Viel-Auf-einmal klingt, dann ist das typisch für The Loose Collective.
Theater der Zeit, Jänner 2015

Es gibt ein Vierpunkteprogramm zur Neuerfindung des eigentlichen Österreichertums, liebevolle Klischeeverarschung, süß panierte Bilder, ironischer Gesangt, gewitzten Tanz, Zuckerschnee und ein Luftschloss.
Der Standard, 10/10/2015

Sie servieren dem Publikum die volle Lächerlichkeit der Klischees.
Kleine Zeitung, 10/10/2015

Der Zeigefinger bleibt zum Glück unten. Es geht um „meine Träume, meine Lieder und meine Heimat“ und deren Bedeutung.
Kronen Zeitung, 10/10/2015