Saint Jude’s Leftovers (Your Thoughts in Lights)

G
Bildende Kunst / Installation
O
Vordernberg
 

Die australische Künstlerin Mikala Dwyer bahnt sich einen Weg zwischen dem bergmännischen Erbe von Vordernberg und dem heutigen Anhaltezentrum und schafft eine temporäre Pilgerstelle.

Tipp


Hall of Half-Life

Wolken lösen sich in Wasser

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herbst-Ausstellung

 

27/09 – 17/10

Radwerk III Vordernberg


Mo – So 00.00 – 24.00

Eintritt frei

 

Eröffnung So 27/09, 12.00

 

Mit Mikala Dwyer (AU)

Kuratiert von Tessa Giblin (IE/NZ)


Mikala Dwyers künstlerische Praxis ist nicht nur vom Glauben an eine von Objekten ausgehende Kraft bestimmt, sondern auch von der Annahme, dass Materie und Energie in einem wirkungsvollen Wechselverhältnis stehen. Während sich die Künstlerin für ihren Beitrag zur herbst-Ausstellung im GrazMuseum mit der Mineraliensammlung des Grazer Naturkundemuseums beschäftigt hat, arbeitet sie bei der für Vordernberg konzipierten Arbeit „Saint Jude’s Leftovers“ mit vor Ort gefundenem Material – Hinterlassenschaften aus einer Zeit, in der Bergbau aktiv betrieben wurde – und schlägt so eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart. Das Radwerk III, das mit den erstarrten Resten von Roheisen an die industrielle Vergangenheit der Gemeinde erinnert, ist aufgelassener Überrest einer einst glanzvollen Industrie und Monument zugleich. Für den neuen Wirtschaftszweig des Ortes – ein Anhaltezentrum, in dem Menschen untergebracht sind, die auf ihre Abschiebung aus Österreich warten – wird Dwyer ein Denkmal zu Ehren des Heiligen Judas Thaddäus gestalten, des Schutzpatrons in ausweglosen Situationen. Das Radwerk wird die Relikte der Bergbauära würdigen und zugleich jenen Stimmen Beachtung schenken, die sonst kein Gehör finden: Dwyer möchte Botschaften jener Menschen abbilden, die des Landes verwiesen werden, und verwandelt das Radwerk III in einen Sendemasten für die Botschaften an den heiligen Judas.

Auftragswerk steirischer herbst

Mikala Dwyer (AU)

Mikala Dwyer, geboren 1959, lebt und arbeitet als Installationskünstlerin in Sydney. Sie studierte bildende Kunst, unter anderem mit Schwerpunkt auf Bildhauerei, am Sydney College of Art – an dem sie auch als Vortragende tätig ist – und an der Middlesex University London. In den 1980er Jahren war Dwyer vorrangig als Installations- und Performancekünstlerin tätig, ehe 1992 mit „Primavera“ ihre erste Eigenausstellung im Museum of Contemporary Art in Sydney gezeigt wurde. Vier Jahre später wurden ihre Werke im Zuge einer Ausstellung der Sarah Cottier Gallery auch erstmals außerhalb Australiens – in Basel – ausgestellt. Weitere Werke waren unter anderem in Cardiff, Berlin und Potsdam zu sehen. Im Rahmen des steirischen herbst 2015 ist Mikala Dwyer, deren Kunst vor allem auf alltäglichen Gegenständen basiert, auch erstmals in Österreich zu sehen.

mikaladwyer.com

Tessa Giblin (IE/NZ)

Tessa Giblin, geboren 1978, ist eine neuseeländische Kuratorin, die in Dublin lebt und arbeitet. Nach ihrem 2001 abgeschlossenen Studium der bildenden Künste an der Canterbury University School of Fine Arts in Christchurch arbeitete sie von 2002 bis 2004 als Leiterin des Urbaninstallationsprojekts „Gridlocked“. Ihre erste Ausstellung kuratierte Giblin 2003 an der Jonathan Smart Gallery in Christchurch, ehe sie von 2004 bis 2005 im Kuratoriumsprogramm des De Appel Arts Centre in Amsterdam tätig war. Seit 2006 ist Tessa Giblin Kuratorin für bildende Kunst am Project Arts Centre in Dublin. Zurzeit arbeitet sie an der Vorbereitung der Gruppenausstellung „Riddle of the Burial Ground“ und Soloausstellungen von David Claerbout und Gretchen Bender.