In Zeiten neoliberaler Stadtentwicklung stellt sich die Frage: Wann und wo gibt es im öffentlichen Raum Zeit und Platz für Spiel – und für wen?
Kuratiert von Gabu Heindl (AT) im Zusammenspiel mit Gabriela Burkhalter (CH), Willi Dorner / Lisa Rastl (AT), ibini (AT) & Liane Lefaivre / Isben Önen (FR/AT)
Die moderne Einteilung des Raums kannte neben dem Wohnen und der Arbeit gleichermaßen die Freizeit – dementsprechend wurden auch die Räume des Spielens in funktionalistischer und rationalisierender Form geplant. Bis heute sind umzäunte Kinderspielplätze, Sportkäfige und dezentrale Freizeitgelände ein Teil des Kulturerbes der fordistischen, modernistischen Stadtplanung, während das wohlfahrtsstaatliche Versprechen der Nachkriegszeit am Verschwinden ist.
„Spielräume“ führt vom Konzept des Spielens hin zu städtischen Spielräumen für Groß und Klein, zu öffentlichen Räumen und noch bestehenden Brachen – an internationale Schauplätze, von Aldo van Eyck’s Amsterdam ins gegenwärtige Graz. Die Ausstellung geht Spielregeln und Normen sowie nicht zuletzt der Frage nach, wie sich die Forderung nach einem Recht auf Spiel auch in der zukünftigen Stadt umsetzen lässt. Zudem werden verschiedene Interventionen im Stadtraum durchgeführt. Auf Basis eines Mappings unterschiedlicher Orte des Spiels wird ein Archiv städtischer Spielräume in Graz angelegt. Dabei geht die Schau auch dem Verschwinden kleiner Spiel-Räume in der Stadt als Kollateralschaden des großen Spiels mit der Stadt in Zeiten neoliberaler Stadtentwicklung kritisch nach.
Koproduktion steirischer herbst & Haus der Architektur