Hall of Half-Life

G
Bildende Kunst
O
Graz
 

Wir sind von Zeugnissen der Vergangenheit umgeben. Auf der Folie dieser Hinterlassenschaften zeichnet die herbst-Ausstellung eine Archäologie der Zukunft.

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herbst-Ausstellung

27/09 – 11/01/2016

Festivalzentrum

 

27/09 – 18/10, Mi – Mo 10.00 – 21.00

5 €, sonntags Eintritt frei

 

22/10 – 11/01/2016, Mi – Mo 10.00 – 17.00

5 €

 

Eröffnung Sa 26/09, 13.30

 

Mit LLara Almarcegui (NL/ES), Stéphane Béna Hanly (IE), Simon Boudvin (FR), Regina de Miguel (ES), Mikala Dwyer (AU), Geoffrey Farmer (CA), Harun Farocki (DE), Peter Galison (US) & Robb Moss (US), Mikhail Karikis (GB/GR), Sam Keogh (IE), Jean-Luc Moulène (FR), Lonnie van Brummelen (NL) & Siebren de Haan (NL)

Kuratiert von Tessa Giblin (IE/NZ)


Tief in der Erde vergraben, werden atomare Abfälle noch tausende Jahre radioaktive Strahlung abgeben. Werden künftige Generationen die heutigen Atommülllager als solche erkennen? Welche Materialien und Botschaften könnten Bestand haben, selbst wenn sie dem Wandel der Zeit und der Evolution des Lebens unterworfen sind? Heute stellen uns die Zeugnisse der Vergangenheit oft vor ein Rätsel, wobei natürlichen und menschengemachten Objekten sowohl nachgewiesene als auch imaginierte Bedeutungen zukommen, in denen sich die im Wandel begriffenen Erkenntnisse und Ideologien der Menschen widerspiegeln.
„Hall of Half-Life“ konfrontiert uns mit einer Entwicklung von Formen, Bedeutung und Sprache und zeigt Kunstwerke im Sog eines sich ändernden Stroms an geologischen und planetarischen Wirkkräften, dessen Wucht im noch jungen Zeitalter des Anthropozäns nur erahnt werden kann. Ein Großteil der gezeigten Arbeiten wurde eigens in Auftrag gegeben, die Künstlerinnen und Künstler haben dafür nach den Knochen der Vergangenheit gegraben, sich die einstigen Korallenriffe imaginiert, auf denen das heutige Graz steht, den Geschichten gelauscht, die mit vermeintlich banalen Alltagsgegenständen verknüpft sind, oder alte Reliquien und sogar Moorleichen inspiziert. „Hall of Half-Life“ erkundet das Terrain jener Markierungen, Bedeutungsträger, Monumente, Ruinen und Brachen, die man als die Inschriften der heutigen Zeit verstehen kann.

Auftragswerk steirischer herbst
Projektförderer Culture Ireland & mondriaan fund

Tessa Giblin (IE/NZ)

Tessa Giblin, geboren 1978, ist eine neuseeländische Kuratorin, die in Dublin lebt und arbeitet. Nach ihrem 2001 abgeschlossenen Studium der bildenden Künste an der Canterbury University School of Fine Arts in Christchurch arbeitete sie von 2002 bis 2004 als Leiterin des Urbaninstallationsprojekts „Gridlocked“. Ihre erste Ausstellung kuratierte Giblin 2003 an der Jonathan Smart Gallery in Christchurch, ehe sie von 2004 bis 2005 im Kuratoriumsprogramm des De Appel Arts Centre in Amsterdam tätig war. Seit 2006 ist Tessa Giblin Kuratorin für bildende Kunst am Project Arts Centre in Dublin. Zurzeit arbeitet sie an der Vorbereitung der Gruppenausstellung „Riddle of the Burial Ground“ und Soloausstellungen von David Claerbout und Gretchen Bender.